Rückersdorf

Das Erb- und Lehnswesen zu Rückersdorf wurde seit dem 13. Jahrhundert vom Bischof zu Meißen verliehen. Nach früherer Notiz war das Erb- und Lehnsgericht ein sehr altes, großes und weitläufiges Gebäude und es bildete die Form eines Hakens.

Ob Rückersdorf gleich ursprünglich mit einer Kirche oder Kapelle versehen gewesen ist, oder ob es sich erst an eine benachbarte Kirche angeschlossen hatte, ist nicht bekannt. Bekannt ist jedoch, dass Rückersdorf in kirchlichem Verband mit Großdrebnitz stand.

Die Kirche von Rückersdorf ist nicht groß, aber für die Gemeinde völlig ausreichend. Der äußerliche sowie innerliche Eindruck entspricht dem Alter und den Verhältnissen der kleinen Gemeinde.

In den Jahren 1564, 1583 und 1676 wurde die Kirche renoviert. Bei der letzten Renovierung 1676 wurden die Fenster vergrößert und eine Seite der Kirchmauer neu gebaut. Des Weiteren kamen ein neuer Altar sowie ein neuer Predigtstuhl hinzu. Auf diesem Stuhl steht: "Renatus Friedrich Longolius Auspice Christo conscendit primus rostra Deo haec.". Im Jahre 1687 wurde ein kupferner Knopf und eine Fahne auf den Kirchturm gesetzt und 1722 wurden das Orgelwerk und der Chor erbaut.

Am 16. November 1766 wurde Rückersdorf von einem großen Brand heimgesucht, von dem auch die Kirche betroffen war. Die Brandschäden wurden schnell beseitigt, sodass die Kirche bereits 1767 wieder eingeweiht werden konnte. Später, im Jahr 1809, wurde der vorher mit Schiefer gedeckte Dachreiter mit Blech gedeckt und grün angestrichen. 1885 ist das Kirchdach mit Schiefer gedeckt worden.

Ursprünglich hatte die Rückersdorfer Kirche zwei Glocken. Auf der Großen stand "Anno Christi 1639 fecit Andreas Herold Dresdae". Aus diesen zwei wurden im Jahr 1885 drei Glocken, da zwischen den beiden eine unangenehme Disharmonie herrschte, weil die Glocken einen hablben Ton Unterschied hatten. Somit wurden drei neue, harmonisch klingende Glocken im Dachreiter aufgehängt. Seit 1885 ist auch der alte und neue Gottesacker mit einer hohen, festen Sandsteinmauer umgeben. Die Erbauungskosten dafür wurden von dem hier geborenen und gestorbenen, damals allerdings in Dresden lebenden, Gottlob Traugott Grützner der Gemeinde geschenkt.

Über die Pfarre ist nichts weiter bekannt. Im Jahre 1684 ist eine neue Pfarre gebaut worden. Um den Bau finanzieren zu können, wurde der Sand- oder Gemeindeberg verkauft. Allredings wurde auch die Pfarre Opfer des Brandes von 1766. Doch die Grund- und Hauptmauern sowie die Eingangspforte mit der in Stein gemeißelten Jahresinschrift 1684, sind stehen geblieben. Darauf ist beim Wiederaufbau ein Obergeschoss aus Balkwerk mit dünnen Lehmwänden und außen Bretteinfassung errichtet worden. 1877 wurde die Pfarre mit Schiefer gedeckt. Aber im Jahre 1898 wurde sie wegen Baufälligkeit niedergerissen und es wurde eine neue Pfarre neben dem Holzschuppen errichtet.